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Das Naturdenkmal Lausebuche bei Germerode muss gefällt werden

Die Untere Naturschutzbehörde teilt mit, dass die Lausebuche an der L 3334 bei Germerode noch im Januar gefällt werden wird. Die Lausebuche ist seit dem 21.07.1936 gesetzlich ausgewiesenes Naturdenkmal (§28 Bundesnaturschutzgesetz). Der Baum wurde jährlich durch die Behörde sowie auch durch extern beauftragte GutachterInnen begutachtet. Leider wurde festgestellt, dass die Krone in den letzten Jahren rapide zurückgetrocknet ist. Im vergangenen Jahr war nur noch knapp ein Viertel der Krone belaubt. Die vergangenen Jahre 2018 und 2019 waren die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnung 1781. Trockenheit und Hitze haben dem Baum sichtlich zugesetzt. Hinzu kamen sicherlich die Umstände des Standorts: Wurzelkappungen beim Straßenbau und die Versalzung des Bodens durch Streusalzauswaschungen sind wahrscheinlich. Doch nicht nur Altbäumen und Naturdenkmalen setzen diese Faktoren zu. Durch die Trockenheit der letzten beiden Jahre gab es bei allen Baumarten in allen Altersklassen vermehrt Ausfälle, Neuanpflanzungen, sowie der gesunde Erhalt des Straßenbegleitgrüns sind mit höherem Aufwand verbunden. „Dies sind weitere Symptome des zunehmenden Klimawandels und zeigen deutlich auf, dass unsere Maßnahmen des Klimaschutzes, lokal – regional – global, deutlich verstärkt werden müssen“, ergänzt Dr. Rainer Wallmann, Umweltdezernent im Werra-Meißner-Kreis.
Normalerweise sollen Naturdenkmal-Bäume ein natürliches Ende finden dürfen, begleitet durch Pflegemaßnahmen und Maßnahmen zur Gesunderhaltung. Bei der Lausebuche ist der Prozess leider nicht mehr aufzuhalten und aufgrund des erhöhten Verkehrssicherheitsbedarfs an der L 3334 muss der Baum leider gefällt werden.

Zur Erinnerung an den markanten, ortsbildprägenden Baum soll ein sogenannter Hochstubben erhalten bleiben, das Stammholz wird in den angrenzenden Bergwildpark gebracht. Dort darf es verrotten und kann so den totholzbewohnenen Organismen als Lebensstätte zur Verfügung stehen.

Insgesamt stehen im Werra-Meißner-Kreis etwa 200 gesetzliche ausgewiesene Naturdenkmale, über 150 davon sind Baum-Naturdenkmale mit insgesamt knapp 400 Einzelbäumen.
Leider ist über die Lausebuche wenig Historisches bekannt, die Behörde würde sich über Mitteilung freuen, falls geneigte LeserInnen altes Bildmaterial oder mündliche Überlieferungen mitzuteilen haben (stefanie.weigelmeier@werra-meissner-kreis.de).
Bei der Fällung wird es zur zeitweiligen Straßensperrung kommen, eine Ampelschaltung wird eingerichtet werden. Wir bitten die VerkehrsteilnehmerInnen um Verständnis.

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